Retro Trekkingrad zum Gravelbike umbauen - Giant Umbau Teil 1

Im Jahr 1996 kaufte sich mein Vater ein damals neues Fahrrad (Giant Tourer - Touring Sportive 21 Speed) . Es war viele Jahre in Benutzung aber stand seit der Anschaffung eines E-Bikes hauptsächlich in der Garage. Für ein 28 Jahre altes Rad ist das Giant in einem sehr guten Zustand und deshalb habe ich mich dazu entschlossen es als Basis für ein von mir schon länger geplantes Fahrradprojekt zu nutzen.

Der Rahmen eignet sich hervoragend für den Umbau zu einem Radonneur. Ich will es mit einigen modernen Komponenten aktueller Gravelbikes kombinieren, sodass am Ende ein robustes, schnelles Gravelbike/Reiserad dabei herauskommt. Ich habe zwar schon mit meinem Canyon Grizl AL 6 schon ein tourentaugliches Gravelbike aber es gibt zwei Hauptgründe, warum es nicht der perfekte Reisebegleiter für mich ist. Das ist zum einen die Übersetzung: Der Lochkreis ist zu groß für Kettenblätter unter 30 Zähne und die vorfügbaren Kettenblätter sind teuer. Außerdem sind Räder mit Bremsschalthebeln zwar komfortabel und seit Jahren der Stand der Technik aber sie sind immer eine Schwachstelle, vorallem bei Stürzen. In Kombination mit den hydraulischen Scheibenbremsen kann die Tour bei einem Defekt schnell zu Ende sein. Eher eine theoretische Gefahr aber mir ist schonmal ein Bremshebel einer hydraulischen Bremse bei einem eher harmlosen Sturz abgerissen. Außerdem treiben hydraulische Bremsschalthebel den Preis eines Rades direkt um ein paar hundert Euro in die Höhe.

Der Rahmen des Giants bietet fast alles was ich für meinen Aufbau brauche

  1. zeitloser Stahlrahmen, der ordentlich verarbeitet ist

  2. Aufnahme für Felgenbremsen (Cantilever oder V-Brakes)

  3. Gepäckträgerösen

  4. BSA Tretlagergewinde

  5. genügend Reifenfreiheit an der Gabel und am Hinterrad für Schutzbleche

  6. Aufnahmen für Rahmenschalthebel am Unterrohr!

  7. Gewindeösen an der Gabel für Lowridee

Eine solche Kombination findet man auch an neuen Stahlrahmen wie z.B Intec auch nicht mehr. Die Nachteile sind, dass es noch kein separates Schaltauge gibt und, dass es noch ein Schaftvorbau hat und deshalb ohne Adapter nicht für Standard 1 1/8” Ahead Vorbauten geeignet ist. Auch die Sattelstütze hat mit 26,6mm ein sehr krummes Maß.

Die alte Alivio-Schaltung ist für den Umbau nur teilweise zu gebrauchen. Das Schaltwerk ist sehr robust und nicht wie die heutigen Alivio-Schaltwerke aus Kunstoff. Allerdings sind die Schalthebel nur für Flat-Bars geeignet und nicht für einen geplanten Bügellenker. Ich werde versuchen idas Schaltwerk in Zukunft zusammen mit einer 9-fach Kassette und Rahmenschalthebeln zu nutzen.

Die Demontage verlief reibungslos und ich konnte nur wenige altersbedingte Schäden feststellen:

  • Lackschäden vorallem am Unterrohr und Steuerrohr

  • leicht eingelaufener Gabelkonus im Steuerlager

  • verharzte Schalthebel

In Teil 2 kümmere ich mich um die neuen Anbauteile und die Aufarbeitung der alten Schaltungskomponenten.

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Mein CANYON GRIZL AL 6 Umbau

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Da kommt etwas ins Rollen